
Quelle: Wikipedia
Wie allesbegann | Vom 3. Jht. v. Chr. bis zum mirror tower
Römerzeit und Mittelalter
Die Reininghausgründe sind für die Stadt Graz von großer historischer und kultureller Bedeutung. Ihre Anfänge entstehen bereits im 3. Jahrhundert v.Chr. Denn schon in der Römerzeit gilt die heutige „Alte Poststraße“ als eine der wichtigsten Nord-Südverbindung zwischen dem Alpen- und Mittelmeerraum. Im 14. Jahrhundert wird die Landeshauptstadt Graz, die sich zuvor nur auf der anderen Seite der Mur befand, über den Fluss, bis zur Alten Poststraße erweitert. Grund dafür sind Reisende, die an Graz vorbeiziehen, ohne eine Maut zu bezahlen. Nach der Erweiterung von Graz wird das größte Mauthaus der Stadt, im Bereich des Grazer Steinfelds gegründet.
Noch im Mittelalter wird auf dem Areal der heutigen Reininghausgründe die erste Brauerei errichtet. Der Stadbezirk ist in dieser Zeit mit seinem Wirtshaus und den umliegenden Unterkunftsmöglichkeiten ein bedeutender Standort von Graz.
Brüder Reininghaus
Mitte des 19. Jahrhunderts wird das Mauthaus am Steinfeld und das umliegende Gelände an den deutschen Unternehmer Johann Peter Reininghaus und seine Frau verkauft. Am insgesamt ca. 45ha großem Areal befinden sich alle relevanten Gebäude, um eine Brauerei zu eröffnen. Im Jahr 1855 gründet J. P. Reininghaus zusammen mit seinem Bruder die Firma „Brüder Reininghaus“. Ende des 19. Jahrhunderts zählt die Brauerei bereits zu einer der größten Brauereien der Monarchie. Als innovativer Unternehmer stellt Reininghaus seinen rund 700 Mitarbeitern schon früh eine Altersversorgung zur Verfügung. Außerdem lässt er Wohnungen, ein eigenes Werksspital, ein Altersheim und auch einen Sportplatz errichten. Nicht nur in Sache Immobilien handelt die Familie sehr fortschrittlich. Auch soziale Fragen werden gelöst. So wird beispielsweise eine eigene Stiftung für Witwen und Waisen eingerichtet oder man engagiert sich für Mädchenschulen und die Zulassung von Frauen zum Universitätsstudium. Maßgeblich wird zudem der Bau der Schlossbergbahn gefördert.
Zu dieser Zeit wird auch die zukünftige bauliche Entwicklung im Raum Graz beeinflusst. Schon damals legt man Wert auf viel Grünraum, bürgerlichen Hausbau und gute Qualität.
Schwierige Zeiten
Als Anfang des 20. Jahrhunderts J. P. Reininghaus stirbt, übernimmt seine Frau den Betrieb und wandelt ihn in eine Aktiengesellschaft um. Die Brauerei erlebt bis zum 1. Weltkrieg einen großen Aufschwung. Doch der Betrieb erholt sich nach dem 1. Weltkrieg rasch.
Erneutes Chaos entsteht jedoch in der Zeit des Nationalsozialismus. Denn die Familie Reininghaus muss emigrieren. Die Brauerei wird im Laufe des Krieges schwer beschädigt und 1944 mit der Brauerei in Puntigam zwangsfusioniert.
Ein Neuanfang der Reininghausgründe
Nach dem Krieg hielt die Familie Reininghaus die, Großteils brachliegenden, Gründe zusammen. Die sogenannten Reininghausgründe entstehen. Seit Ende der 70er Jahre werden viele Projekte angestrebt, aber keines davon wird verwirklicht. Es dauert bis in die 90er und 2000er, bis der Stadtteil im Westen von Graz aufgewertet wird. Mit dem Bau der FH-Joanneum und der Helmut-List-Halle rücken Reininghausgründe immer mehr in den Fokus der Grazer Bevölkerung.
Im Jahr 2013 ist es endlich soweit: Der Grazer Gemeinderat verkündet die Flächenwidmungsplanänderung der Reininghausgründe und kauft rundumliegende Flächen auf. Seitdem werden die ersten Bauprojekte umgesetzt und der Ausbau des öffentlichen Verkehrs beginnt. Mit dem Bau von mirror wurde mit Oktober 2019 gestartet. Idealerweise wird das zukunftsreiche mirror-Projekt im Herbst 2021 fertiggestellt. Bereits seit März 2020 können die Eigentumswohnungen und Gewerbeflächen des ca. 68 Meter hohen Turm erworben werden.

